Das am Wochenende im Nationalen Pferdezentrum Bern stattfindende Voltigeturnier war ein voller Erfolg – und das nicht nur in sportlicher Hinsicht. Rund um Barbara Zürcher, Verantwortliche Voltigieren NPZ, organisierten die 20 Kinder und Jugendlichen der Voltigiergruppen des NPZ das komplette Turnier selbst.

Die Zuschauer in der Reitbahn klatschen begeistert zur Musik, als die Gruppe aus acht Mädchen in schillernden Anzügen in die Reitbahn einläuft. Dann wird es ganz still. Während die Longenführerin das Pferd auf dem Zirkel angaloppiert, bereiten sich die Akrobaten auf das vor, was sie gleich erwartet. Sie werden eine Gruppen Kür vorführen. Bis zu drei Voltigierer werden dabei gleichzeitig auf dem Pferd in bis zu 2,50 Meter Höhe turnen. Im Voltigieren treffen Akrobatik, Tanz und die Leidenschaft für Pferde aufeinander. Zu mitreissender Musik vollführen sie eine elegante Choreografie, an deren Ende der verdiente Applaus des Publikums steht

Doch das, was die Zuschauer an diesem Wochenende erleben, ist nicht nur sportlich gesehen ein Highlight. Ohne es zu bemerken, verbringen sie das Wochenende auf einer Veranstaltung, die grösstenteils von Kindern und Jugendlichen organisiert wurde. Zürcher hat weit im Vorfeld ein Organisationsteam um sich gescharrt. Die Voltigierer des NPZ, die älter als 16 Jahre sind, übernehmen die Verantwortung in unterschiedlichen Bereichen. Innerhalb ihrer Bereiche werden sie von kleinen Teams unterstützt, in denen auch die Jüngeren Aufgaben erhalten. Komplexe Themen, wie die Verkehrsplanung am Turnierwochenende, über die Festwirtschaft, bis hin zur Planung der Siegerehrungen und Preise wurden von den Kindern und Jugendlichen des Voltigeteams bearbeitet. In vier Sitzungen tauschen sie sich mit Zürcher und den anderen Teams über den aktuellen Stand, weitere Aufgaben und auch Probleme aus. «Natürlich ist eine solche Organisation zeitaufwendiger, als wenn man das nur mit routinierten Erwachsenen plant», erklärt Zürcher ihre Organisationsstrategie. «Aber mir ist es wichtig, dass auch abseits vom Sport für das Leben gelernt wird und nicht nur sportliche Fähigkeiten gefördert werden.» Am Turnierwochenende selbst können sich die Voltigierer dann auch auf die tatkräftige Unterstützung ihrer Eltern und Bekannten verlassen.

Die Kinder und Jugendlichen lernen rund um die Planung des Turniers einiges über Teamwork, sie übernehmen Verantwortung, müssen sich an Deadlines halten und dürfen auch eigenständige Entscheidungen treffen. «Innerhalb ihrer Bereiche hatten die Organisatoren einiges an Handlungsspielraum. Das fördert die Selbstständigkeit ungemein», merkt Zürcher an. Neben der sportlichen Weiterentwicklung, haben die Beteiligten rund um dieses Wochenende somit auch so einiges für ihre Zukunft gelernt.