Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Fühlen – wie der Mensch besitzt auch das Pferd 5 Sinne. Nicht selten scheut ein Pferd plötzlich ohne, dass der Mensch auf den ersten Blick einen Grund dafür finden kann. Doch wer sich mit den Sinnen des Pferdes ein wenig auseinandersetzt, wird schnell erkennen, dass es oft eine ganz logische Erklärung für das Verhalten der Tiere gibt. Der Sehsinn ist hierfür das perfekte Beispiel. Denn, obwohl die Struktur des Auges beim Pferd, der des Menschen sehr ähnelt, sind einige Unterschiede vorhanden. Zunächst ist die Form der Pupille des Pferdes länglich geformt, was ihm den „Rundumblick“ ermöglicht. Die Anordnung der Augen am Kopf und die Pupillenform machen ein grosses Sichtfeld möglich. Zu bedenken ist aber immer, dass das Pferd in nur einem recht kleinen Bereich vor sich in 3D sehen kann. Ausserdem bildet sich direkt vor und hinter dem Pferd ein toter Winkel. So kann ein Pferd beispielsweise beim letzten Galoppsprung vor dem Hinderniss, gar nicht sehen, worüber es springen wird. Ebenfalls interessant zu wissen ist, dass das Pferd eine niedrige horizontale Sichtweise hat. Möchte es also sehen, was über ihm geschieht, muss es dazu immer den Kopf heben, weil die Sicht nach oben eingeschränkt ist. Doch nicht nur das Sichtfeld unterscheidet sich vom dem des Menschen, auch die Lichtsensoren sind etwas anders angelegt. So hat das Pferd nur zwei Zampfenarten, welche für das Farbsehen verantwortlich sind: blau und grün. Dem Pferd fehlt die Zapfenart, welche es ermöglicht Rottöne zu erkennen und kann deshalb Farben nur in Pastelltönen zwischen braun, gelb, blau und grau war nehmen. Das Pferd hat somit zwar nur ein dichromatisches Farbsehen, doch es besitzt deutlich mehr Stäbchen als der Mensch. Diese sind für das hell-dunkel sehen verantwortlich. So kann es in der Nacht beinahe so gut sehen wie eine Katze. Lediglich die Anpassung an neue Lichtverhältnisse dauert sehr viel länger.
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