Wenn es uns in den Wintermonaten ständig fröstelt, denken wir automatisch auch an unsere Pferde. Friert mein Pferd nachts im Stall? Braucht es vielleicht eine Decke? Wie funktioniert eigentlich die Thermoregulation bei Pferden?

Der Körper eines Pferdes produziert dauernd Wärme. Wärme ist schlichtweg ein Nebenprodukt des Stoffwechsels. Grundsätzlich gewährleisten drei Hauptfaktoren die konstante Körpertemperatur im Winter:
1. Die Haut wirkt isolierend, weil sie relativ dick ist.
2. Das Fell der Pferde schützt sie in vielerlei Hinsicht. Das Winterfell ist dicker und länger, als dass der Sommermonate. Ausserdem kann das Pferd die isolierenden Eigenschaften des Fells durch aufstellen, drehen oder anlegen der Haare direkt beeinflussen. Die Luft in den aufgestellten Haaren wird erwärmt und wirkt isolierend. Des Weiteren ist das Fell mit einer fettigen Substanz bedeckt, die dafür sorgt, dass das Pferd auch bei Regen und Schneefall nicht bis auf die Haut durchnässt wird.
3. Durch die Verengung der Arterien durch Muskeln kann der Wärmeverlust durch Verringerung des Blutflusses an die Hautoberfläche beschränkt werden.

Weitere Einflussfaktoren sind:
– der Körperfettanteil, denn Fett ist dreimal so isolierend wie Gewebe
– die Heuaufnahme, da die Verdauung von langfaserigem Futter und der damit einhergehende kontinuierliche Verdauungsprozess konstant Wärme erzeugen
– zusammenstehen in Gruppen, um sich gegenseitig vor Wind und Nässe zu schützen.

Grundsätzlich sind Pferde also gegen die kalten Temperaturen bestens gewappnet. Je mehr wir jedoch in ihr natürliches Verhalten eingreifen, umso mehr müssen wir sie wiederum schützen!
Scheren, eindecken, schweisstreibendes Training, Einzelhaltung und begrenzter Zugang zu Heu können im Winter dazu führen, dass unsere Pferde tatsächlich frieren. Pferde die auf Paddocks im kalten Wind stehen und keinen Schutz suchen können sollten eingedeckt oder das Paddock um eine Windschutzwand ergänzt werden.