Wusstest du, dass in der Schweiz, Österreich und Deutschland das Clippen oder rasieren der Tasthaare verboten ist?

Rund 60 bis 70 Tasthaare hat ein Pferd am Kopf. Diese befinden sich um die Augen und an Ober- und Unterlippe. Tasthaare sind dicker und länger als normales Haar. Jede noch so kleine Berührung der Tasthaare wird durch unzählige Nervenenden an der Wurzel sofort ans Gehirn übertragen. In Summe ergeben sie ein hochsensibles Sinnesorgan.
Durch die seitlich angesetzten Augen, haben Pferde beinahe eine Rundumsicht. Einen toten Winkel gibt es nur etwa 50 cm vor dem Kopf. Bei der Futteraufnahme ermöglichen die Tasthaare, auch Vibrissen genannt, eine genaue Selektion auch bei schlechter Sicht. Beim Fortbewegen im Dunklen liefern die Tasthaare wertvolle Informationen über Gegenstände, die möglicherweise eine Verletzungsgefahr darstellen.

Wer die Tasthaare entfernt, beraubt das Pferd um ein Sinnesorgan. Trotzdem ist die Praktik in Teilen Europas und Süd- und Nordamerika gängig und soll der „Verschönerung des Pferdes“ dienen. In den USA gibt es bei einigen Shows der Gangpferde und Araber sogar Punktabzug für „natürliches Aussehen“ des Pferdes. Es bleibt zu hoffen, dass dieser Trend eines Tages zum Wohle der Pferde endet.